Dr. Marc Sacher mit dem „Förderpreis für Innovation und Qualität der Lehre“ ausgezeichnet

Für sein Projekt „Entwicklung eines kompetenzorientierten physikalischen Praktikums“ erhielt Marc Sacher am 19. Dezember den mit 40000€ dotierten Förderpreis der Uni Paderborn. An dem Projekt beteiligt sind der Techniker des Praktikums Ralf Winterberg und Prof. Peter Reinhold mit seiner Arbeitsgruppe Physik und ihre Didaktik. „Gemeinsam wollen wir das seit dem Jahr 1870 in Deutschland übliche Praktikum lehrreicher und interessanter gestalten. Insbesondere sollen die Grundlagen und Fähigkeiten für eine reflektierte Forschung im Labor vermittelt werden.“, fasst der Leiter des Physikalischen Praktikums Marc Sacher die Idee zusammen.

Dorothee Meister, Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Qualitätsmanagement, verlieh fünf Projekten die mit insgesamt 150.000 € dotierte Auszeichnung. „Mit diesem Preis sollen hervorragende Konzepte für innovative Lehrprojekte in den Mittelpunkt des Interesses gestellt und zu ihrer Verwirklichung beigetragen werden“, erläuterte sie.  Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch hob hervor: „Die Universität Paderborn will mit diesem Preis die Asymmetrie in der Reputation zwischen Forschung und Lehre zugunsten der Lehre verschieben und Projekte auszeichnen, die den hohen Standard in der Lehre weiter voranbringen.“ Das Department Physik gratuliert Dr. Marc Sacher ganz herzlich.

Kurzzusammenfassung der Projektidee:
Bei dem Physikalischen Anfängerpraktikum handelt es sich um eine Pflichtveranstaltung in der Studieneingangsphase (1. bis 4. Semester), bei der im Labor einfache Experimente durchgeführt werden. Das Praktikum in Deutschland greift seit fast 150 Jahren die Themen der Vorlesungen auf und dient zur Veranschaulichung und Vertiefung des Vorlesungsstoffes. Didaktische Studien zeigen jedoch, dass diese Form der Auseinandersetzung mit dem Stoff weder die Fachkenntnisse, noch die experimentellen Fähigkeiten oder die kritische Reflexion der Ergebnisse fördern. Um diese Defizite zu beheben, werden in dem neuen Praktikumskonzept zielgerichtet diejenigen Kompetenzen gefördert, die ein forschender Experimentalphysiker benötigt. Anhand spezieller Experimente werden einzelne Kompetenzfacetten zunächst separat und später integriert gefördert. Gleichzeitig nimmt in den vier Semestern das Anforderungsniveau und der Umfang der Experimente und damit die Komplexität der einzelnen Facetten zu. Die Versuchstage werden um gemeinsame Diskussionsrunden zu den Experimenten erweitert, um die jeweiligen Aspekte wie z.B. Versuchsaufbau oder Relevanz der Messergebnisse aber auch Team- und Kooperationsfähigkeit zu reflektieren.

Foto (Heike Probst): Strahlende Gesichter zur Verleihung des diesjährigen Förderpreises für Innovation und Qualität in der Lehre (v.l.n.r.): hintere Reihe: Dr. Thomas Buhl, Prof. Dr. Nikolaus Risch, Dipl.-Kfm. Daniel Kaimann, Prof. Dr. Claus-Jochen Haake, Prof. Dr. Dennis Kundisch, Prof. Dr. Marc Beutner, Prof. Dr. Johannes Magenheim, vordere Reihe: Dipl.-Psych. Hanna Müsche, Jun.-Prof. Dr. Katrin Klingsiek, Dipl.-Psych. Daniel Al-Kabbani, Dr. Marc Sacher, Jun.-Prof. Dr.-Ing. Katrin Temmen, Dr. Andrea Zoyke, Prof. Dr. Dorothee M. Meister.