Einflüsse des außerschulischen Lernortes Schülerlabor auf das Image des Berufsbildes der Elektrotechnik
In den zurückliegenden Jahren ist das Angebot an Schülerlaboren stetig gewachsen. Als außerschulischer Lernort liegt ihr Ziel meist darin, das Interesse der Schülerinnen und Schüler an Naturwissenschaften und Technik zu fördern. Durch steigenden Mangel an Fachkräften in vielen Berufsfeldern des MINT-Bereiches rückt dabei auch die Studien- und Berufsorientierung immer mehr in den Mittelpunkt. Die Befundlage zur Wirkung ist jedoch uneinheitlich. Für technische oder naturwissenschaftliche Studiengänge kaum untersucht ist beispielsweise die Wirkung von Schülerlaboren auf das Image. Für den gesamten Bereich werden aber weiterhin Imageprobleme bzw. Imageschwächen berichtet.
Im geplanten Forschungsvorhaben soll untersucht werden, ob ein Besuch im Schülerlabor coolMINT.paderborn das Interesse an der Elektrotechnik fördern und dabei eine angemessene Vorstellung von diesem Fach vermitteln und so die Studierneigung beeinflussen kann. In den Projekten soll Schülerinnen und Schülern ab Klasse 8 ein authentischer Einblick in die MINT-Fächer ermöglicht werden. Angelegt wird die Untersuchung als eine Prä-Post-Fragebogenstudie, die auf das Berufs- und Studienfachbild fokussiert, das Schülerinnen und Schüler von der Elektrotechnik haben. Dabei wird davon ausgegangen, dass eine positive Beeinflussung des Images die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass bei der Berufs- oder Studienwahl ein entsprechendes Berufsfeld gewählt wird.
Zum Einsatz kommen zwei unterschiedliche Schülerlabormodule. In einem Modul können Schülerinnen und Schüler anhand der Thematik Windkraft Eindrücke und Erkenntnisse zu Energieumwandlung, Wirkungsgrad und elektrischer Leistung sammeln. Im abschließenden Wettbewerb mit selbstangefertigten Rotoren können sie schließlich erleben, welche Auswirkungen theoretische Grundlagen auf die praktische Umsetzung haben können. Im anderen Modul gewinnen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand der Anwendung eines Standard-Mikrocontroller-Sets auf einfache Beispiele wie Timer oder Ampel Erkenntnisse zu elementaren elektronischen Bauelementen und deren Grundschaltungen sowie Erfahrungen der Ein- und Ausgangsprogrammierung sowie rechnergestützter Messwerterfassung. Die Module unterscheiden sich im Grad der Einbindung ins schulische Curriculum. Während sich das erste Modul gut im Kerncurriculum Physik verankern lässt, kann das zweite Modul keinem Schulfach zugeordnet werden. Es soll einen Einblick in Denk- und Arbeitsweisen der Elektrotechnik liefern.
Ergänzt werden die fachlichen Modulinhalte durch multimedial aufbereitete Informationen, die Einblicke in die Studienanforderungen des Fachs Elektrotechnik und den Studienalltag sowie die späteren beruflichen Perspektive ermöglichen sollen.