
Die Verlust-Spektren enthalten Informationen über inelastische Streuprozesse der einfallenden, schnellen Elektronen mit dem Objekt. Im sog. „Null-Verlust-Maximum“ (zero-loss peak) sind ungestreute, rein elastisch gestreute sowie inelastisch gestreute Elektronen mit nicht auflösbar kleinen Energieverlusten (z.B. Streuung an Phononen) enthalten. Im Bereich kleiner Energieverluste (< 50 eV) treten Plasmonenanregungen, Cherenkov-Verluste und Übergänge zwischen elektronischen Bändern auf. Bei höheren Energieverlusten können Ionisationskanten aufgrund der Wechselwirkung mit kernnahen Elektronen beobachtet werden. Die Ionisation innerer Schalen gestattet eine quantitative Analyse der Elementzusammensetzung (Abbildung 2): Nach Abzug des Untergrundes und Korrektur von Mehrfachstreu-Effekten wird die Zahl der Elektronen in den Energieverlust-Intervallen 0 ≤ ΔE ≤ w(N0) und EK ≤ ΔE ≤ EK+w(Na) gemessen (EK: Energieverlust der Kante, w: Breite des Energie-Intervalls). Damit ergibt sich die Flächendichte der Anzahl Atome des Elementes a zu
na = (1/σa(α,w))*Na(α,w)/N0(α,w) ,
wobei σa den partiellen Streuquerschnitt und α den Akzeptanzwinkel bezeichnen. Für große Akzeptanz- und kleine Beleuchtungsapertur kann die Kantenintensität signifikant von der Kristallorientierung des Objektes beeinflusst werden.
Autor: Dr. Thomas Riedl