Adaptive Fortbildungen zu digitalen Medien im Physikunterricht (im Verbundprojekt ComeMINT-Netzwerk)
Als Teil des Verbundprojekts ComeMINT-Netzwerk wird im Fach Physik (ComeNet Physik) ein adaptives digitalisierungsbezogenes Förder- und Fortbildungskonzept zum lernwirksamen und sinnstiftenden Einsatz digitaler Medien im Physikunterricht erstellt. Um den tatsächlichen Bedürfnissen der Lehrkräfte nachzukommen, wurden in einem ersten Schritt 122 Lehrkräfte aus Deutschland und Österreich in einer Bedürfniserhebung zu ihren Interessen und Bedürfnissen an Fortbildungsinhalten und -formaten befragt. Davon ausgehend wurde im ComeNet Physik ein Fortbildungskonzept entwickelt, dass in einer ersten Phase einen Online-Selbstlernkurs zum Einsatz digitaler Medien und in einer zweiten Phase eine Vertiefung durch Präsenzfortbildungen zum praktischen Einsatz in der Schule vorsieht.
Neben einer Einführung zum Einsatz digitaler Medien im Physikunterricht beinhaltet der Online-Selbstlernkurs beinhaltet Grund- und Vertiefungsmodule zu verschiedenen Medien bzw. Themen: a) Erklärvideos, b) Simulationen und Animationen, c) digitale Messwerterfassung, d) Videoanalyse, e) Smartphones im Physikunterricht, f) Mikrocontroller, g) interaktive Bildschirmexperimente, h) Augmented Reality und i) mathematische Modellbildung. Die Lektionen bestehen aus mehreren kurzen Instruktionsvideos sowie begleitenden Materialien und Aufgaben zur eigenständigen, zeit- und ortsunabhängigen Bearbeitung. Angesichts der Heterogenität bzgl. der digitalen Kompetenzen von Lehrkräften wird dabei ein adaptiver Ansatz gewählt: auf Basis einer freiwillige Eingangsdiagnose zu Beginn des Kurses erhalten die Teilnehmenden individuelle Empfehlungen für die Auswahl der Lektionen. Gleichzeitig kann die Auswahl der Module zur Bearbeitung nach individuellem Bedarf und Interesse erfolgen.
Aufbauend auf dem Online-Selbstlernkurs werden Präsenzfortbildungen an den beteiligten Standorten angeboten, die sich ebenfalls an den Bedürfnissen der Teilnehmenden orientieren und eine Vertiefung der verschiedenen Modulinhalte ermöglichen. Der Fokus liegt auf der Erarbeitung von konkreten Unterrichtsszenarien sowie dem Austausch vorhandener Erfahrungen, sodass diese im Anschluss in der eigenen Unterrichtspraxis erprobt werden können. Abschließend ist ein freiwilliges, digitales Nachtreffen zur Reflexion geplant, das den Teilnehmenden ermöglicht, ihre Erfahrungen zu reflektieren und ein Netzwerk zum Austausch von Erfahrungen und Unterrichtsmaterialien zu schaffen. Die Implementation des zweiphasigen Förderkonzepts erfolgt in unterschiedlichen Lernsettings in der Aus- und Fortbildung, wobei die Lernwirksamkeit, Praktikabilität und Akzeptanz in der Zielgruppe sowie auf der Ebene von Multiplikator:innen beforscht werden.
Zum Online Kurs „Einsatz digitaler Medien im Physikunterricht“ geht es hier: https://imoox.at/course/digitalerPhysikunterricht. Der Kurs steht zur kostenlosen sowie zeit- und ortsunabhängigen Bearbeitung zur Verfügung und kann daher auch alleinstehend zur eigenständigen Fortbildung genutzt werden.
Ausgewählte Publikationen im Rahmen des Projektes
J. Riese, J.-P. Burde, K. Costan, R.I. Große-Heilmann, C. Kulgemeyer, T. Schubatzky, D. Weiler, in: Frühe Naturwissenschaftliche Bildung. Gesellschaft Für Didaktik Der Chemie Und Physik Jahrestagung in Hamburg 2023, 2024, pp. 911–914.
D. Weiler, J.-P. Burde, K. Costan, R.I. Große-Heilmann, C. Kulgemeyer, J. Riese, T. Schubatzky, PhyDid B - Beiträge Zur DPG-Frühjahrstagung 2024 in Greifswald (2024).
D. Weiler, J.-P. Burde, K. Costan, R.I. Große-Heilmann, C. Kulgemeyer, A. Lässer, J. Riese, T. Schubatzky, Lernen, Lehren Und Forschen Im Schülerlabor. Gesellschaft Für Didaktik Der Chemie Und Physik Jahrestagung 2024 in Bochum (2025).
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Weitere Informationen zum Verbundprojekt
Titel des übergeordneten Verbundprojekts:
ComeMINT Netzwerk | fortbilden durch vernetzen – vernetzen durch fortbilden
Gelingensbedingungen adaptiver MINT-Fortbildungsmodule in Community Networks (ComeMINT Netzwerk)
Homepage: https://comemint.uni-due.de/
geplante Laufzeit: 01.04.2023 bis 30.09.2025
Förderung
Finanziert durch die Europäische Union – NextGenerationEU und gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind ausschließlich die des Autors/der Autorin und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der Europäischen Union, Europäischen Kommission oder des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wieder. Weder Europäische Union, Europäische Kommission noch Bundesministerium für Bildung und Forschung können für sie verantwortlich gemacht werden.