Süße Ameisenbären, jede Menge Netzwerke und Egoismus im Internet, unwissenschaftlicher Darwinismus und schizophrene Physiker – das alles bot der 6. Paderborner Science Slam, der von der Unizeitung Universal und dem Lektora Verlag veranstaltet wurde.
Fünf „Slammer“ stellten sich der Herausforderung, ein wissenschaftliches Thema in nur zehn Minuten vor einem fachfremden Publikum zu präsentieren. Die Zuschauer entschieden den Wettkampf mit der Lautstärke ihres Applauses und den Wertungen von sechs Juroren, die mit Tafeln wie beim Tanzsport ausgestattet waren. Gewinner des 6. Paderborner Science Slams wurde der Event-Physiker Johannes Pauly. Auf dem zweiten Platz landete Andreas Cord-Landwehr, Lydia Möcklinghoff wurde Dritte.
Den Auftakt vor rund 200 Zuschauern im Foyer des Heinz Nixdorf Instituts machte die Bonner Forscherin Lydia Möcklinghoff. Sie beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Ameisenbären, deren Lebensraum und der Arterhaltung. Ein humorvoller Vortrag mit dem Titel: „Erbsenhirnparalleluniversumsforschung“.
Die geloste Reihenfolge setzte den Paderborner Mathematiker Sebastian Hage-Packhäuser auf den zweiten Startplatz. Mit Schürze und Kochtopf bewaffnet, zeigte er, wie man mit ein bisschen Symmetrie und einem Schuss „Dynamische Systeme“ wunderbare Netze „kochen“ kann – das Ganze natürlich streng mathematisch, lösbar und lecker: eben „Symmetrie a la Carté“.
„Bühne frei!“ hieß es dann für den Paderborner Event-Physiker Johannes Pauly, der seine Forschung im Bereich der Nanostrukturierung und Analyse vorstellte. Im „Dialog“ zwischen dem „Meister“ und dem „Laborknecht Igor“ stritt er mit sich selbst über seine Arbeit und die immer wieder auftretenden Hindernisse und Probleme. Er beendete seinen kurzen Auftritt mit dem Titel seinen Slams: „Mein Name ist Physik, …!“.
Mit einem Hausvorteil, da er sein Büro direkt im HNI hat, zeigte der Informatiker Andreas Cord-Landwehr, wie egoistisch das Internet ist. In seinem Vortrag „Internet und Egoismus“ erklärte er anschaulich, wie Datenleitungen mit der Betrachtung von Egoismus optimiert werden können. Das Ziel dahinter ist einfach: schnelle Übertragungen in Internet.
Den Abschluss bildete Holger C. Priebe, der schon beim 1. Paderborner Science Slam im Jahr 2011 auftrat. Er nahm das Publikum mit in die Welt des Darwinismus, der nicht immer den wissenschaftlichen Kriterien einer allgemeinen Theorie standhält, und suchte eine Antwort auf die Frage: „Ist Darwinismus eine wissenschaftliche Theorie?“