Mit 2,6 Mio. Euro fördert das Land NRW über die nächsten viereinhalb Jahre das Fortschrittskolleg LEICHT – EFFIZIENT – MOBIL, das von Arbeitsgruppen des Instituts für Leichtbau mit Hybridsystemen ILH zusammen mit Kollegen des Direct Manufacturing Research Centers DMRC und der Kulturwissenschaften beantragt wurde. Ziel ist es, artverschiedene Materialien (Leichtmetalle, Stähle, (faserverstärkte) Kunststoffe etc.) so miteinander zu kombinieren, dass daraus extrem leichte Bauteile für Fahrzeuge und Maschinen entstehen, die entsprechend ihrer lokalen Belastung optimale Materialeigenschaften aufweisen – und trotzdem bezahlbar sind. Der gesellschaftliche Nutzen eines solchen Ansatzes kann sehr umfangreich sein, von effizienten, ressourcenschonenden Verkehrssystemen bis hin zur ultraleichten Gehhilfe für Senioren. Nicht zuletzt deswegen sollen auch die gesellschaftlichen Implikationen dieser Forschung im Rahmen des Fortschrittskollegs kontinuierlich reflektiert werden.
Technologisch besteht eine zentrale Herausforderung darin, die Grenzflächen der miteinander zu verbindenden Materialien genau zu beherrschen, weswegen hier die Physik gefragt ist. „Ein mikroskopisches Verständnis der Grenzflächenstruktur, -morphologie und -chemie ist der Ausgangspunkt zur Optimierung aller makroskopischen Materialeigenschaften“, sagt Prof. Dr. Jörg Lindner. Hierin ähneln sich hybride Strukturwerkstoffe und die optoelektronischen Funktionsmaterialien, mit denen er sich ebenfalls beschäftigt.
Das Fortschrittskolleg – ein Förderschwerpunkt ähnlich den Graduiertenkollegs der DFG – erlaubt es uns, in enger Kooperation zwischen Physikern, Chemikern und Maschinenbauern zusammen mit Akteuren der Industrie über die nächsten Jahre ein gutes Dutzend Doktoranden in dieser zukunftsweisenden und anwendungsorientierten Fachrichtung auszubilden“, freut sich Prof. Dr. Jörg Lindner. Das Programm startet am 1. Juli 2014.
Infos unter http://ilh.uni-paderborn.de/