Das Department Physik der Universität Paderborn veranstaltete in der ersten Ferienwoche zum zweiten Mal das SommerCamp und knüpft damit bei der Studienberatung und Berufsinformation an die erfolgreiche Premiere des letzten Jahres an: 29 Schülerinnen und Schüler, die im nächsten Jahr ihr Abitur machen, wurden aus den zahlreichen Bewerbungen ausgewählt und verbrachten drei Tage in der Paderstadt. „Der Einzugsbereich des SommerCamps ist wieder erfreulich groß. Die Teilnehmenden kommen nicht nur aus Ostwestfalen, sondern aus dem Rheinland, Hessen, Niedersachsen und sogar Hamburg.“, sagt Studienberater Dr. Marc Sacher. „Insgesamt hat sich wieder bestätigt, dass die Teilnehmer durchweg nur sehr vage Vorstellungen von möglichen Berufsfeldern und typischen Aufgaben eines Physikers haben.“
„Drei Tage Campusleben und Gruppendynamik“
Das Programm des SommerCamps rückt nicht die Vermittlung von Fachwissen, sondern den Einblick in das Studium und die Berufsperspektiven in den Mittelpunkt.
Zu Beginn starteten die Teilnehmer mit einem Speed-Dating für SommerCamper in eine turbulente Kennenlernrunde, in der sie sich über ihre eigenen Erlebnisse und Erfahrungen in und zur Physik austauschten: „Wir waren sehr erleichtert, dass wir so schnell mit den anderen ins Gespräch gekommen sind.“, war die einhellige Meinung der Teilnehmenden beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen in der Mensa.
Eine Laborralley führte über den Campus und in die zahlreichen Labore der Physik. Dort lernten sie Physikerinnen und Physiker und ihre Arbeitsgebiete kennen.
Eine echte Experimentalphysik-Vorlesung zum Thema „Drehbewegungen“ ermöglichte, das typische Physikstudium und die hohe Stoffdichte einer Vorlesung zu erleben. Die Vorlesung wurde wie üblich mit einer Hausaufgabe zur Vertiefung des Stoffs beendet: der Verteilung von Übungsaufgaben.
Anschließend erfuhren die Schülerinnen und Schüler bei einer Stadtführung Wissenswertes und Spannendes über den potenziellen Studienort und ließen den Abend in einem Paderborner Biergarten ausklingen, nicht ohne nebenbei an den Übungsaufgaben zu arbeiten – eben genau so, wie der Ideal-Student das auch tun würde.
Einblicke in den Arbeitsplatz eines Physikers
Einen tiefen Einblick in die Arbeitsmöglichkeiten eines Physikers erhielten die Teilnehmenden am zweiten Tag mit der Exkursion zur Infineon AG in Warstein. Dort gab es nach einer Einführungsvorlesung in die Halbleiterphysik von Prof. Dr. Jörg Lindner die einmalige Chance, die Arbeitsfelder von studierten Physikern kennenzulernen und diese nach ihren Erfahrungen im Studium und bei der Bewerbung um einen Arbeitsplatz zu befragen.
Physik in der Anwendung
Nach einer theoretischen Einführung in die Gesetze der Strömungsdynamik fand am dritten Tag eine Kanutour auf der Lippe statt. Hier konnten die Teilnehmenden in den Stromschnellen zwischen Sande und Boke die physikalischen Konzepte in der Anwendung erproben. „Manche sind ihnen wortwörtlich auf den Grund gegangen.“, schmunzelt Teamerin und Physik-Studentin Eva Graßkemper.
Einhellige Begeisterung
„Diese drei Tage waren total lohnenswert, wir hätten nicht gedacht, dass ein Physiker in der Industrie so vielfältige Berufsmöglichkeiten hat.“ war die Gruppenmeinung in der abschließenden Feedbackrunde.
Das Veranstaltungsteam zog ebenfalls eine positive Bilanz: „Die Dynamik in der Gruppe war einfach klasse, alle waren sehr aufgeschlossen und wissbegierig“, lobt Physik-Student Carsten Müller, der als Teamer immer mit von der Partie war. „Ich denke, wir konnten bei einigen die Idee festigen, nach dem Abitur in ein Physik-Studium zu starten.“