Bachelorstudiengang Physik
Im Bachelorstudiengang Physik soll die Fähigkeit erworben werden, physikalische und teilweise auch übergreifende Probleme, die zielorientiertes und logisch fundiertes Herangehen erfordern, auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse selbstständig einzuordnen und durch den Einsatz naturwissenschaftlicher und mathematischer Methoden zu analysieren bzw. zu lösen.
Im 1. bis 4. Semester wird den Studierenden ein solides mathematisches und physikalisches Wissen auf den Gebieten der klassischen Physik und erste Grundlagen der modernen Physik vermittelt. Sie erwerben fundierte Kenntnisse in den physikalischen Kernfächern (klassische Mechanik, Thermodynamik, Elektrodynamik, Optik sowie Grundlagen der Quanten-, Atom-, Molekül- und Kernphysik) sowie der zugehörigen mathematischen Methoden. Sie erwerben grundlegende experimentelle Techniken und Fertigkeiten und die Fähigkeit, ihr physikalisches Wissen auf experimentelle Aufgabenstellungen anzuwenden. Darüber hinaus eignen sich die Studierenden die grundlegenden Prinzipien der Physik an und lernen deren mathematische Formulierung und darauf aufbauende Methoden zu verstehen.
Um den unterschiedlichen Interessen der Studierenden gerecht zu werden und dazu verschiedene Qualifikationsprofile zu realisieren, stehen innerhalb des ersten Studienabschnitts drei Studienvarianten zur Auswahl, die sich vorrangig in der Erschließung der Mathematik sowie im Nebenfachbereich unterscheiden. Die Studienvariante Mathematik richtet sich besonders an Studierende mit einem ausgeprägten Interesse an theoretischer und mathematischer Physik, die ein Qualifikationsprofil erwerben, das sie in besonderer Weise zu theoriebezogenem wissenschaftlichem Arbeiten und mathematischer Modellierung befähigt. Die Studienvariante Naturwissenschaften/Technik richtet sich stärker auf die Vermittlung praktischer Rechenfertigkeiten als auf einen systematischen Aufbau der Mathematik. Durch ein zusätzliches Modul aus dem Bereich der Chemie sowie ein zusätzliches physikalisches Laborpraktikum führt sie auf ein Qualifikationsprofil, das in besonderer Weise experimentelle Fähigkeiten herausbildet und Grundlagenkenntnisse in einem benachbarten anwendungsbezogenen Fachgebiet beinhaltet. In der Studienvariante Französisch werden neben der Mathematikausbildung im Rahmen der Höheren Mathematik schließlich studienbegleitend Französischkenntnisse aufgebaut, die auf eine Teilnahme am Austauschprogramm der Universität Paderborn mit der Université du Maine in Le Mans im fünften und sechsten Semester vorbereiten. Das besondere Qualifikationsprofil dieser Studienvariante beinhaltet somit interkulturelle Kompetenzen und fortgeschrittene Kenntnisse einer weiteren Fremdsprache neben Englisch.
Das 5. und 6. Semester dient der Vermittlung grundlegender Kenntnisse, Problemlösefertigkeiten und eines Überblickswissens in ausgewählten Anwendungs- und Spezialgebieten der Physik (insbesondere Festkörperphysik und moderne Optik) und dadurch der Berufsbefähigung. Wahlmöglichkeiten ermöglichen eine individuelle Spezialisierung und Vorbereitung auf verschiedene weiterführende Masterangebote. Durch das Anfertigen einer Bachelorarbeit lernen die Studierenden, eine wissenschaftliche Aufgabenstellung unter Anleitung zu bearbeiten und ihre Ergebnisse schriftlich zu dokumentieren und mündlich zu präsentieren.
Integriert in die Fachveranstaltungen werden Grundkompetenzen in Schlüsselqualifikationen (z. B. Zeitmanagement, Lern- und Arbeitstechniken, Kooperationsbereitschaft, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Regeln guter wissenschaftlicher Praxis) sowie die Fähigkeit, diese Qualifikationen weiter auszubauen, vermittelt. In eigenständigen Sprachkursmodulen werden außerdem Fremdsprachenkenntnisse in technischem Englisch (Studienvarianten Mathematik und Naturwissenschaften/Technik) bzw. Französisch (Studienvariante Französisch) vermittelt.